Das kindliche Spiel

Bedeutung und Stellenwert des kindlichen Spiels

In der Erwachsenenwelt wird der Stellenwert des freien Spiels häufig als gering, wenn nicht sogar als sinn- und bedeutungslos angesehen: „Die spielen ja bloß!“

Das Kind entdeckt und begreift hierbei seine Umwelt und sein eigenes Ich. Es kann in unterschiedliche Rollen schlüpfen und dabei Erlebnisse verarbeiten und Konflikte bewältigen. Das freie Spiel fordert immer die Eigeninitiative des Kindes. Im Vordergrund steht hier nicht ein fertiges Produkt, sondern vielmehr das Ausleben von Phantasie und insbesondere das soziale Miteinander. Aus diesen Gründen  hat für uns das Freispiel im Kindergarten eine besondere Bedeutung.

Durch das gemeinsame Spiel nehmen die Kinder Kontakt zueinander auf, lernen z.B. Ablehnung auszuhalten und erweitern dadurch ihre Konfliktfähigkeit. Rücksichtnahme gegenüber anderen sowie eine Gruppenzugehörigkeit entwickeln sich aus der gelebten Gemeinschaft. Die Begleitung des Freispiels erfordert von den Erzieherinnen viel Geduld, Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen und eine gute Beobachtungsgabe. Sie üben sich in Zurückhaltung im bewussten Eingreifen. Die Erzieher können hier führen, haben Zeit für Gespräche, schaffen Herausforderungen, erkennen Bedürfnisse und setzen Regeln und Grenzen.

Beobachtung und Dokumentation

Eine gute Beobachtungsgabe und Wahrnehmungsfähigkeit ist eine Grundvoraussetzung für den Beruf der Erzieherin. Wir schauen genau auf jedes Kind, um seine Stärken zu fördern und seine Schwächen ausgleichen zu können. Hilfreich ist hier besonders der Austausch mit den Kolleginnen, um die eigenen Beobachtungen mit denen der anderen abzugleichen. Schon beim  Eintritt in den Kindergarten wird der Ist-Stand eines jeden Kindes im Entwicklungsbericht festgehalten und mit jedem Gruppenwechsel weitergereicht und fortgeführt. Hier werden viele Bereiche erfasst, wie z.B.:

  • Sozialverhalten
  • Kognitive Entwicklung
  • Körpermotorik
  • Sprachliche Entwicklung
  • Emotionale Entwicklung
  • Lebenspraktische Kompetenzen

Der Entscheidungsbereich ist dann eine gute Grundlage für Entwicklungsgespräche mit den Eltern.

Zeitgleich werden im Portfolio Lerngeschichten erfasst, um die vielseitige Entwicklung der Kinder exakt festhalten zu können. Hier werden die Interessen und Aktivitäten sowie Begabungen und  Neigungen beobachtet und dokumentiert, um langfristig die Entwicklung des Kindes zu zeigen.